Die Hoffnungen auf klare globale Richtlinien zur CO2-Kompensation waren groß – die Ergebnisse blieben vage. Nach 14 Tagen ist die COP 28 in Dubai zu Ende gegangen. Sie lässt Unternehmen weiterhin im Unklaren darüber, welche Handlungsempfehlungen sich bezüglich CO2-Emissionen und Ausgleich konkret aus dem Artikel 6 des Pariser Abkommens ergeben.
Doch der Klimawandel schreitet weiter voran und es stellt sich die Frage: Wie gehen Unternehmen und Staaten damit um, wenn die Zeit zum Handeln drängt und verbindliche Vorgaben fehlen? Wir fassen zusammen, worauf sich die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz geeinigt haben und wie Sie darauf reagieren können.
Sie interessieren sich für eine sichere und effiziente Kompensation Ihrer CO2-Emissionen und möchten mehr über die optimale Strategie mit Carbon Credits erfahren? Dann lesen Sie unseren Carbon Credit Guide! Darin erfahren Sie, wie Sie Carbon Credits gewinnbringend für die Umwelt und Ihr Unternehmen einsetzen.
Die Berichterstattung zur COP 28 wird dominiert vom Thema Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Im finalen multilateralen Abkommen verständigte man sich auf einen expliziten Bezug auf den „Übergang weg von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen“. Das gab es so noch nicht und wird daher von vielen als bahnbrechend betrachtet.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach gar von „einer guten Nachricht für die ganze Welt“. Andere bewerten den Passus als schwaches Signal ohne tatsächliche Wirkungsmacht. Vor allem, weil die Finanzierung des jährlich mehr als 4,3 Billionen US-Dollar teuren fossilfreien Übergangs1 nach wie vor ungeklärt bleibt.
Kennen Sie Ihren Product Carbon Footprint und dessen Zusammenhang mit den Scope 3 Emissionen? Lesen Sie in unserem Blogbeitrag Ihr Weg zu einem marktbasierten CO2-Ausgleich, wie diese Messgröße berechnet wird und warum sie für Ihre Klimaschutz-Strategie so wichtig ist.
Unklar ist auch die Situation bei Artikel 6, insbesondere 6.4. Hier konnten sich die Teilnehmenden der Konferenz leider nicht auf einen endgültigen Text einigen. Artikel 6 des Pariser Abkommens erlaubt es Ländern, bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzbeiträge grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. So können Länder beispielsweise Emissionsreduktionszertifikate untereinander austauschen, um Klimaschutzziele zu erreichen.2
Wie dies in der Praxis aussieht, ist jedoch nicht transparent. Insbesondere die in Artikel 6.4 angesprochenen Rahmenbedingungen des Emissionshandels wurden nicht weiter konkretisiert. Der internationale Handel mit Emissionsreduktionszertifikaten soll gemäß dem Pariser Abkommen ab 2024 ausgeweitet werden.
Ohne transparente Regeln und Vorgaben wird dies jedoch schwierig. Unternehmen und ganze Länder sind zu Recht verunsichert, weil ihnen eine solide Grundlage für Entscheidungen über ihre CO2-Emissionen und deren Kommunikation fehlt. Bestes Beispiel dafür: Die weit verbreitete Sorge vor, oft unbeabsichtigtem, Greenwashing durch die Verwendung von Worten wie „klimaneutral“, „grün" oder „klimafreundlich“.
Es gibt auch gute Nachrichten: Die Politik hat erkannt, dass der freiwillige Kohlenstoffmarkt (Voluntary Carbon Market, VCM) ein wichtiges und wirksames Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist.
Vertreter aus verschiedenen Bereichen des Kohlenstoffmarktes betonten im Anschluss an die Konferenz, den VCM durch zahlreiche Initiativen fördern zu wollen. Die erklärten Ziele lauten:
Beschleunigung des Handelns: Der VCM mit seinen vielfältigen und flexiblen Investitionsmöglichkeiten macht es Akteuren leichter, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen und zielgerichtet zu handeln.
Steigerung der globalen Ambitionen: Der VCM setzt positive Anreize wie die zusätzliche Finanzierung von Klimaschutzprojekten und den Transfer von Innovation und Technologie.
Gerade die COP 28 hat deutlich gemacht: Die globale Energiewende kann kaum allein aus den öffentlichen Haushalten der Staaten finanziert werden. Privates Kapital wird dringend für Investitionen in umweltfreundlichere Alternativen benötigt. Deshalb kann der Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung nur mit vereinten Kräften von Staaten und Unternehmen gelingen. Und deshalb brauchen wir den Voluntary Carbon Market als Plattform für private Investoren und Investorinnen. Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens legt dafür die Grundlage – wenn auch eine vage.
Wer von der COP 28 eine klare Positionierung zu CO2-Emissionen erwartet hatte, wurde enttäuscht, wenngleich die UN-Gremien aktiv weiterarbeiten, um bald zu deutlicheren Rahmenbedingungen zu kommen. Die Antwort auf fehlende Klarheit darf aber nicht fehlendes Handeln sein. Wir haben nur noch einen kleinen Handlungsspielraum und den sollten wir mutig nutzen. Jetzt mehr denn je braucht die Welt Unternehmen, die bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie proaktiv vorangehen, auch wenn die Politik wenig Anhaltspunkte für rechtssicheres Handeln liefert.
Wie kann das gelingen? Indem Sie Ihre unvermeidbaren CO2-Emissionen (weiterhin) mit Carbon Credits kompensieren und sich dabei an erfahrenen Akteuren wie dem VCC Desk von thyssenkrupp Materials Services und erprobten Best Practices orientieren.
Auch wenn politische Entscheidungen Zeit brauchen und im VMC noch nicht die absolute Klarheit herrscht; der Klimawandel schreitet voran. Und Ihre Nachhaltigkeitsstrategie sollte es auch.
Ihr Unternehmen leistet mit den auf dem VCM geförderten Klimaprojekten einen wichtigen Beitrag. Die Projekte wirken auf vielen Ebenen positiv: im sozialen Bereich, für die Biodiversität, für die Entwicklung von Regionen. Lassen Sie sich nicht beirren. Achten Sie im Sinne der Oxford Prinzipien auf die Qualität der ausgewählten Projekte.
Arbeiten Sie weiter daran, CO2-Emissionen jenseits der Beschaffung zu reduzieren. Damit steuern Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie in die richtige Richtung.
Auch bei der Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen fürchten viele Unternehmen ungewolltes Greenwashing. Da es keine klaren gesetzlichen Vorgaben gibt, ist es ohne umfassende Erfahrung schwer zu sagen, welche Aussagen und Begriffe als Greenwashing interpretiert werden könnten.
Unser Rat: Machen Sie hier keine eigenen Experimente. Wir empfehlen eine konservative Kommunikation. Nennen Sie ehrlich und direkt die Maßnahmen, die Sie ergreifen. Verwenden Sie keine Begriffe wie "klimaneutral" oder "grün" und vermeiden Sie generell "overclaiming". Damit ist jede Art von Übertreibung und Verzerrung gemeint, mit der Sie Maßnahmen, Produkten oder Ihrem Unternehmen Eigenschaften oder Wirkungen zuschreiben, die sie tatsächlich nicht haben.
Eine Klimastrategie ohne eigene Reduktionsanstrengungen ist Greenwashing. Daher stellen Sie immer transparent dar, wie Sie Treibhausgase reduzieren (wollen). Vermeiden Sie außerdem Behauptungen, dass ein Produkt neutrale oder positive Auswirkungen auf die Umwelt hat, weil der Hersteller die Emissionen ausgleicht.
Verweisen Sie auf die Diskrepanz zwischen angestrebter Klima- und Treibhausgasneutralität und unvermeidbaren Treibhausgas-Emissionen.
Betonen Sie, dass Sie genau diese unvermeidbaren CO2-Emissionen freiwillig über die Wertschöpfungskette hinaus ausgleichen, weil sich damit eine gute Wirksamkeit erzielen lässt.
Bei thyssenkrupp Materials Services finden Sie bewährte Verfahren und ausgewählte Projekte, die sich nicht nur positiv auf den CO2-Ausstoß, sondern auch auf soziale Aspekte und die Biodiversität auswirken. Auch in Strategie und Kommunikation bringen wir viel Erfahrung mit. So helfen wir Ihnen, Herausforderungen zu meistern und einen wirksamen Beitrag für das Klima zu leisten.
Das regulatorische Umfeld ändert sich ständig? Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Strategie anzupassen und proaktiv zu handeln.
Sie haben nicht die Zeit oder Ressourcen, die öffentliche Diskussion zu verfolgen? Wir bleiben für Sie am Puls der Zeit. Durch kontinuierliche Weiterbildung und aktive Teilnahme an relevanten Veranstaltungen, bauen wir unsere Expertise aus, damit Sie auf der sicheren Seite sind.
Sprechen Sie uns jetzt an und vereinbaren Sie einen kostenlosen Beratungstermin!